Unsere Agrargenossenschaft
In Arnsfeld gab es bis 1990 eine LPG mit Tierproduktion und einer Abteilung der in Mildenau ansässigen Pflanzenproduktion. Mit der Wende kam natürlich die Frage auf,... "wie geht`s weiter, gemeinsam oder jeder einzeln?" Es gab ja kein schlaues Westmodell, dass uns übergestülpt werden konnte. Im Oktober 1990 wurde dann die LPG PP"Annaberg-Ost" geteilt und den jeweiligen Tierproduktionsgenossenschaften in Mildenau, Königswalde und Arnsfeld zugeordnet. Es wurde sich für die genossenschaftliche Idee entschieden.
Am 28.06.1991 war im Kulturhaus Steinbach die Gründungsversammlung der Agrargenossenschaft. Vorher hatten 112 LPG Mitglieder für die Auflösung der LPG gestimmt. Für eine neue Genossenschaft haben sich 103 Mitglieder an diesem Abend entschieden. Die LPG hatte der Agrargenossenschaft gute Voraussetzungen (fast ohne Altschulden) mit auf dem Weg gegeben.
Mit den Bauern, die Land- und Inventar in die Genossenschaft eingebracht hatten, wurden Darlehensverträge geschlossen, um das Eingebrachte zu entgelten. Aktuell hat die Genossenschaft 66 Mitglieder.
Mit fast allen Landeigentümern der Gemeinde Arnsfeld und Steinbach wurden langfristige Pachtverträge geschlossen. Viele Verpächter sind dankbar, dass ihre Flächen weiter nach guter fachlicher Praxis bewirtschaftet werden.
Heute bewirtschaftet die Genossenschaft eine Fläche von ca. 970 ha. Davon befinden sich 90 ha mittlerweile im Eigentum der Genossenschaft.
Insgesamt stehen in unseren Ställen durchschnittlich 1200 Rinder. Im Januar 2012 wurde ein neues Melkhaus mit moderner Melktechnik eingeweiht und für unsere Mitarbeiter ein neues Sozialgebäude mit sanitären Einrichtungen und Aufenthaltsraum eingeweiht.
Um unabhängig von der Milch zu werden, wurde eine Biogasanlage errichtet, welche aus den Abprodukten Gülle und Dung, Strom erzeugt und dieser ins Netz eingespeist wird. Dabei wird durch Vergärung der Gülle und Mist erreicht, dass das klimaschädliche, brennbare Methan als Gas freigesetzt und dann verbrannt wird. Damit wird ein Motor angetrieben, welcher den Strom erzeugt.
Erfreulicher Nebeneffekt ist im Nachgang, dass der Gärrest (Gülle ohne Methan) weiterhin als Dünger auf die Felder gebracht werden kann, da der Stickstoffgehalt gleich geblieben ist. Die Flüssigkeit ist homogener geworden und kann damit genauer dosiert werden und der Geruch ist fast vollständig weg.
Zur Ausbringung der Gülle wurde 2011 und 2017 in neue Güllefässer zur bodennahen Ausbringung investiert, um so wenig wie möglich schädliche Gase in die Umwelt abzugeben.
Insgesamt hat die Agrargenossenschaft einen Technikbestand im Wert von aktuell ca. 700 000€.
Das neue Projekt, ist ein moderner großer Stall für weibliche Jungrinder am Hauptstandort in Arnsfeld.
um 1970 mit Fiedler Christa
um 1974